Abteilung 2 (Benjamin Schliesser)

Warum hat gerade die frühchristliche Bewegung in der Antike überlebt? Was zeichnete sie aus? Was machte sie für unterschiedliche Akteure aus (fast) allen Schichten attraktiv? Wie war sie in das kulturelle, religiöse und soziale Leben der Metropolen des Römischen Reiches eingebettet? Das Projekt ECCLESIAE nähert sich diesen alten und bleibend faszinierenden Fragen mit neuen Methoden und entwirft ein plastisches Bild der ersten Christusgruppen in den bedeutendsten Zentren des frühen Christentums: Antiochien, Ephesus, Philippi, Korinth und Rom.

Im frühen Christentum und im Neuen Testament rückte das Phänomen des Glaubens in den Mittelpunkt, weil der Glaube offensichtlich „auf eine vorher nicht dagewesene Art entdeckt worden war“ (Hans Weder). In der neutestamentlichen Wissenschaft erlebt die Erforschung des Glaubens derzeit eine kleine Renaissance. Mit dem Glauben wurde im frühen Christentum auch der Zweifel entdeckt. Er wurde nicht gesucht, aber gefunden. Der Zweifel und seine Gefährten lagern sich „parasitär“ an den Glauben an. Er gehört zum Glauben, kann ohne ihn aber nicht existieren. Sowenig es im frühen Christentum einen einheitlichen „Glaubensbegriff“ gibt, sowenig ist auch ein einheitlicher „Zweifelsbegriff“ zu erwarten. Es ist vielmehr mit einer Vielfalt an Ausdrucksformen des Zweifels zu rechnen, in denen sich konkrete intellektuelle, emotionale und ethische Dissonanzen in der Sinnwelt einzelner Glaubender oder einer Gruppe von Glaubenden Ausdruck verschaffen.

Das Buch ist hier Open Access verfügbar.

Der Theologische Handkommentar zum Neuen Testament (Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt) wurde 1928 gegründet und erscheint seit den 1950er Jahren in fortlaufender Neubearbeitung. Diese Kommentarreihe arbeitet vor allem Textaussage und Textzusammenhang heraus und bildet damit die Grundlage für eine exegetisch-theologisch verantwortete Predigt und Verkündigung. Ihre übersichtliche und kompakte Anlage empfiehlt sie nicht nur für Lehre und Forschung, sondern ganz besonders für Studium und kirchliche Praxis (Verlagstext).

Die Reihe Grundrisse zum Neuen Testament (GNT) (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht) erscheint in Ergänzung zur Serie Das Neue Testament Deutsch (NTD) und ist eine international anerkannte Kommentarreihe. Sie bietet in jedem Band Übersetzungen, Erklärungen, thematisch übergreifende Exkurse sowie Literaturhinweise. Wissenschaftliche Qualität, verständliche Darstellungen und ein günstiger Preis haben diese Kommentarreihe seit Jahrzehnten zu einem Standardwerk für Pfarrer, Lehrer, Studenten und kirchliche Mitarbeiter/innen gemacht (Verlagstext, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht)

Die geplante Reihe „Early Christian Centers“ (Tübingen: Mohr Siebeck) untersucht die Emergenz und Institutionalisierung des frühen Christentums von seinen Anfängen bis ins vierte Jahrhundert in Alexandria, Antiochien, Athen, Ephesus, Jerusalem, Korinth, Philippi, Rom und Thessalonich. In einem konsequent lokalgeschichtlichen Ansatz widmet sich ein Team von internationalen Experten und Expertinnen der Frage, wie die frühchristlichen Gruppen in ihrem kulturell-religiösen urbanen Milieu eingebettet waren und sich zu einer prägenden und schliesslich dominierenden Grösse entwickelten.

Die neue Reihe „History of Biblical Exegesis“ (Tübingen: Mohr Siebeck) setzt die von 1955 bis 1998 erschienene Reihe „Beiträge zur Geschichte der biblischen Exegese“ (hg. u.a. von O. Cullmann und E. Käsemann) fort, in der 33 Bände erschienen sind.

Die Reihe „Kirche und Milieu“ (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht) zeigt exemplarisch und konkret die Bedeutung der Milieuperspektive für kirchliches Handeln. Theologische Grundlagen sowie sozialwissenschaftlich-empirische Daten und Analysen eröffnen Möglichkeiten für bewusst adressatenorientiertes und sensibles pastorales Handeln, das Menschen in ihrer konkreten lebensweltlichen Prägung wahr- und ernstnimmt.

Bisher erschienen:

  • Handbuch milieusensible Kommunikation des Evangeliums: Reflexionen, Dimensionen, praktische Umsetzungen (hg. von H. Hempelmann, B. Schliesser, C. Schubert, P. Todjeras und M. Weimer), Kirche und Milieu 4, Göttingen 2019.
  • Handbuch Bestattung. Impulse für eine milieusensible kirchliche Praxis (hg. von H. Hempelmann, B. Schliesser, C. Schubert und M. Weimer), Kirche und Milieu 3, Göttingen ²2019.
  • Auf dem Weg zu einer milieusensiblen Kirche. Die SINUS-Studie „Evangelisch in Baden und Württemberg“ und ihre Konsequenzen für kirchliche Handlungsfelder (hg. von H. Hempelmann, U. Heckel, K. Hinrichs und D. Peter), Kirche und Milieu 2, Neukirchen-Vluyn ²2019.
  • Handbuch Taufe. Impulse für eine milieusensible Taufpraxis (H. Hempelmann, B. Schliesser, C. Schubert und M. Weimer), Kirche und Milieu 1, Neukirchen-Vluyn 2013.

Die „Theologischen Beiträge“ (Witten: SCM Brockhaus) sind die Brücke zwischen universitärer Theologie und kirchlicher Praxis. Sie verbinden wissenschaftliche Arbeit und biblisch orientierten Glauben. Die Theologischen Beiträge sind eine der auflagenstärksten theologischen Fachzeitschriften in Deutschland (Verlagstext).

https://www.theologische-beiträge.de